spazz
Ausgabe November 2003
TRANSAFRIKA
Zu Gast bei Rebellen
im Südsudan
Eineinhalb Jahre lang ein Jeep als Zuhause
Eineinhalb Jahre
im Jeep
durch Afrika
Eine Kamera und zwei Wagemutige
Doppelt durch Afrika
Mit Pygmäen auf die Jagd
Globetrotter bald wieder da
Der lange Weg zurück
Ulmer am Südkap
Bei den Elefanten im Tschad
Einmal Südkap
und zurück

GLOBETROTTER
Kraft aus der Einsamkeit der Wüste

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VERANSTALTUNGEN / ÜBERFLUG


Die Abenteurer Sabine Fratzke und Bernd Spaeth

Eine Kamera und zwei Wagemutige

Die einzigartige Geschichte einer zweifachen Durchquerung Afrikas: Sabine Fratzke und Bernd Spaeth erzählen


Zwei grundverschiedene Extreme bestimmen unser Bild vom schwarzen Kontinent. Auf der einen Seite üppiger Regenwald, auf der anderen Seite Hunger und Bürgerkriege. Dass sich zwischen den beiden Extremen ganze Welten auftun können, schimmert einem nach Vorträgen von Bernd Spaeth und Sabine Fratzke. Die beiden Individual-Reisenden haben in den vergangenen beiden Jahren auf dem schwarzen Kontinent mehr erlebt, als mancher Normalo in seinem ganzen Leben.

Ihre Reisen führten Sabine Fratzke schon in der Schulzeit mit dem Rucksack durch Europa, und später nach Asien. Von ihrem Lebensgefährten Spaeth mit dem Wüsten-Virus infiziert, klappert die studierte Diplom-Ingenieurin seit 1997 am liebsten die Sahara ab. Nur mit einer Canon AE1 und Notizblock bewaffnet, gelingen ihr auf den anstrengenden Trips stimmungs volle Landschafts-Portraits und Momentaufnahmen von landestypischen Kuriositäten. Und mit Kuriositäten kann das Paar wahrlich aufwarten. So waren sie auf jener Strecke in Algerien unterwegs, wo die Entführer im Frühjahr ihre Geiseln eingsammelt haben. Auch am schicksalsreichen 11. September 2001 waren sie in Algerien zugange, wo ihnen anschließend Osama-Fan-Poster zum Kauf angeboten wurden. Die abenteuerlichsten Kilometer, die die beiden Deutschen mit ihrem Auto hinter sich gebracht haben, waren die letzten hundert in Zentralafrika, Richtung Südsudan. "Wir haben erfahren, dass die Mission, wo wir Tage zuvor übernachtet hatten, überfallen wurde", schildert Fratzke. Zentralafrika selbst sei ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Nicht nur der großen Kriminalität wegen, sondern auch "weil da alle mit Knarren und Maschinenpistolen durch die Gegend laufen".

 
 
Wieviele Sprachen muss man sprechen können, um derartige Abenteuer unversehrt zu überstehen? Englisch und Französisch, und ein bisschen Arabisch. Und wenn alles nicht mehr hilft, dann verständigt man sich mit Händen und Füßen. Kontakt zur hiesigen Verwandschaft behalten die Afrika-Experten übrigens per E-Mail. Das funktioniert tatsächlich, man glaubt es kaum.

Wenn es etwas gibt, was Sabine Fratzke an ihren mitunter waghalsigen Reisen ändern könnte, wäre es das begrenzte Budget. Ansonsten aber ist ein Ende ihrer Expeditionen nicht abzusehen. Bevor es wieder in die Wüste geht, lassen Fratzke und Spaeth die "Einheimischen" noch in einem Dia-Vortrag im Roncalli-Haus an ihren erstaunlichen Erlebnissen teilhaben. Während Spaeth mit kurzweiligen Anekdoten aufwartet, liefert Fratzke O-Töne und authentische Musik. Besucher bekommen die Gelegenheit, sich ganz auf die "Afritracks"-Welt einzulassen. Nur gefährlich wird es keineswegs.

INFO
"Afritracks" am 20. Novernber, 20 Uhr im Ulmer Roncalli-Haus (Elisabethenstraße) und am 4. Dezember im Kulturhaus Laupheim.
(croi)







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